Gewerbegebiet Holzhausen

In der Gemeindevertretersitzung am 29.3.2001 hat die FWG-Edermünde dem Entwurf des Bebauungsplanes zum geplanten Gewerbegebiet gegenüber Ratio zugestimmt, weil auch wir die Ausweisung dieses Gewerbegebietes begrüßen. Gegen die geplante provisorische Erschließung haben wir dabei allerdings erhebliche Bedenken, die bei der Erstellung des endgültigen Bebauungsplanes berücksichtigt werden müssen. Die SPD-Fraktion vertrat den Standpunkt, dass man das Gewerbegebiet möglichst schnell ausweisen muss damit die Interessenten nicht weglaufen. Eine bessere Erschließung könne man dann hinterher noch überlegen.
Wir meinen, dass Flächen nicht vermehrbar sind und daher nicht leichtfertig und unausgereift für folgende Generationen verplant werden dürfen. Eine gesicherte sinnvolle Erschließung muss daher Vorraussetzung sein. Folgende Bedenken und Verbesserungsvorschläge haben wihhausen1r in der genannten Sitzung vorgetragen:


Die derzeit im Entwurf des Bebauungsplan vorgesehene Anbindung des Gewerbegebietes (gegenüber Ratio) an das vorhandene Straßennetz ist ungenügend.

 

Deutliche Nachteile für das Gewerbegebiet durch die derzeit vorgesehenen Erschließung:

Keine direkte Anbindung an die A 49
Anbindungen an vorhandene Landesstraße nur über teure Ampelanlage möglich

  • Provisorische Zufahrt unter A 49 durch Wirtschaftswege-Unterführung nur im Einbahnverkehr mit teurer Ampelanlage
  • Gefährliche Einmündung der zweiten Zufahrt (zwischen Ratio und Grifte in einer unübersichtlichen Innenkurve
  • Einschränkende Auflagen im RROP wegen befürchteter Überlastung des vorhandenen Straßennetzes
  • Trotzdem nicht vermeidbare zusätzliche Belastung der Ortslage von Hertingshausen durch zusätzliches Verkehrsaufkommen

Eine leistungsfähigere Lösung würde die Attraktivität des neuen Gewerbegebietes für Investoren erhöhen. Die bereits im Raumordnungsverfahren gemachten Einschränkungen könnten dann sicher zurückgenommen werden, was die langfristige Perspektive des Gebietes erheblich verbessern würde. Eine Ausweisung und Bebauung des geplanten Bereiches nach dem jetzigen Plan würde für Edermünde eine äußerst vorteilhafte Erschließungslösungen für alle Zeiten ausschließen.

Die FWG Edermünde sieht in folgender Variante die günstigste Lösung:

hhausen2Der Anschluß Baunatal-Süd an die A 49 muss so umgebaut werden, dass der aus Richtung Kassel kommende Verkehr (Hauptanteil des Zielverkehrs Ratio) nicht mehr durch Hertingshausen geführt wird, sondern nach der Abfahrt zunächst Richtung Süden, dann über die A 49, durch das geplante Gewerbegebiet von Edermünde direkt auf die vorhandene “Ratiokreuzung”. Dort könnten die Verkehrsströme über einen Kreisverkehr miteinander verknüpft werden. Das Gewerbegebiet könnte dann ohne Probleme an diesen Zubringer angeschlossen werden.

Deutliche Vorteile dieser Lösung für Edermünde:

Optimale leistungsfähige Anbindung direkt an A 49 und übriges Straßennetz

Erheblich höhere Attraktivität des Gewerbegebietes für Investoren, dadurch letztendlich auch mehr Arbeitsplätze

  • Möglichkeiten der späteren Erweiterung wegen höherer Leistungsfähigkeit der Erschließung
  • Geringere Kosten, da Umbau des vorhandenen Netzes wegen übergeordneten Interessen (Entschärfung bereits vorhandener Problempunkte) Bund, Land und Kreis als Kostenträger mit einbindet. Dies gilt auch bezüglich der späteren Unterhaltung.
  • Erhaltung der vorhandenen Anbindung Holzhausen an die A 49.

Gleichzeitige Vorteile für Baunatal:

Ganz erhebliche Entlastung der Ortslage von Hertingshausen, da diese Lösung zusammen mit der Rudolf-Diesel-Straße eine Umgehungsstrasse in Richtung Großenritte bildet.

Vorteile insbesondere für die A49:

Der vorhandene Anschluss Baunatal – Süd genügt zur Zeit keinesfalls dem Standard der Richtlinien. Wegen zu kurzer Aufstelllängen und hoher Auslastung (Überlastung) des Knotenpunktes kommt es vor der Ampelanlage in Hertingshausen immer wieder zu Rückstau bis auf die A 49 und damit zu einer Gefährdung des fließenden Verkehrs. Der beschriebene Umbau kann dieses Problem lösen. Die beschriebene Variante ist im Vergleich zu anderen denkbaren “Endlösungen” vermutlich die kostengünstigste. Die Überlastungsprobleme im Bereich Anschlussstelle Baunatal – Süd sind dem Straßenbaulastträger sicher bekannt. Mittelfristig ist hier, auch unabhängig von der geplanten Ausweisung des Gewerbegebietes Edermünde, eine Änderung notwendig.

Alternative Lösungen hätten (für Edermünde) folgende Nachteile:

Nachteile einer Verlegung der Anschlussstelle Baunatal Süd in Richtung Norden

  • Eine Erschließung für das geplante Gewerbegebiet wäre damit nicht gegeben.
  • Es wäre sicher mit erheblichen Widerständen der dann neu betroffenen Bürger zu rechnen.

Nachteile einer Zusammenlegung der Anschlussstellen Baunatal – Süd und Holzhausen:

Die vorhandene günstige Erschließung des Gewerbegebietes Holzhausen könnte sich verschlechtern.

    • Edermünde hätte nur noch einen Anschluss an die Autobahn.
    • In Holzhausen wären Siedlungsbereiche neu betroffen, die erst kürzlich durch Lärmschutzmaßnahmen entlastet wurden. (Kommentar der SPD-Fraktion: “Da entwickeln sie Horrorszenarien....” ( stimmt Herr Rudolph, das sehen später gegebenenfalls die davon betroffenen Bürger von Holzhausen sicher auch so!)
    • Verkehrlich besteht die Schwierigkeit, die Ein- und Ausfädelungsspuren von Aral-Tankstelle und Abfahrt der A 49 bezüglich der erforderlichen Entwicklungslängen zu kombinieren was bedeutet, dass eine solche Anschlussstelle dann noch näher an Holzhausen rückt.
Wenn vor Ausweisung und Bebauung des geplanten Gewerbegebietes die Erschließung nicht zu Ende gedacht wird, besteht größte Gefahr, dass eine optimale Lösungsmöglichkeit für immer verbaut wird. Die FWG-Edermünde hält es daher für unbedingt erforderlich, dass zusammen mit Baunatal (trotz aller Vorbehalte), den Landkreisen und der Straßenbauverwaltung ernsthaft nach einer Lösung gesucht wird, bevor irgendeine Möglichkeit verbaut wird.